Individualprophylaxe bei Implantatpatienten

 

Die moderne Implantologie ermöglicht uns ganz neue Behandlungsansätze im Bereich der Versorgung mit Zahnersatz. Jedoch können auch an Implantaten biologische und technische Komplikationen auftreten. Durch regelmäßige Untersuchungen und professionelle Zahnreinigungen (PZR) kann diesen Komplikationen vorgebeugt werden. Das Ziel der Zahnreinigung ist es, Beläge an schwer zugänglichen Stellen zu entfernen. Eine gründliche häusliche Mundhygiene in Kombination mit einer speziell auf Ihre Bedürfnisse individuell abgestimmte Zahnreinigung ist vor allem für Patienten mit Implantaten empfehlenswert.

Die PZR kann auch als Unterstützung zur Parodontitis Therapie angesehen werden. Sie hält das mikrobiologische Gleichgewicht und schützt somit vor Entzündungen des Gewebes um die Implantate herum und reduziert auch einen möglichen Knochenverlust.  Im Vergleich zu Patienten ohne Implantate müssen bei der Behandlung von Implantaten zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden, da das Gewebe um die Implantate herum (periimplantäres Gewebe) anfälliger für Infektionen ist als der natürliche Zahnhalteapparat.

 

Was erwartet Sie bei einem Termin zur Individualprophylaxe?

Zunächst wird ein Befund aufgenommen und der Status Quo dokumentiert. Das heißt, dass die Qualität Ihrer häuslichen Mundhygiene anhand der Taschentiefen an Ihren natürlichen Zähnen und die Schleimhaut um das Implantat herum untersucht werden. Sofern der Befund am Implantat unauffällig sind wird die Entfernung von weichen und harten Belägen an dem Implantat, aber auch an den Zähnen erfolgen. Falls Sie vollständig mit Implantaten versorgt sind, das heißt keine eigenen Zähne mehr haben, ist die Implantatprophylaxe ebenfalls regelmäßig indiziert. Insbesondere, wenn Sie ihre Zähne aus parodontalen Gründen verloren haben, kann in Ihrem Gewebe weiterhin eine Persistenz von parodontalpathogenen Keimen vorliegen, die zu einem erhöhten Periimplantitis Risiko führen können. Es ist also sehr wichtig, dass in ihrer Mundhöhle ein stabiles mikrobiologisches Milieu herrscht. Falls Sie Implantate haben, die eine herausnehmbare Prothese stabilisieren, muss auch diese im Rahmen der Implantatprophylaxe vom Fachpersonal gereinigt werden. Die Implantate werden auf Festigkeit geprüft und die Schleimhaut auf Druckstellen untersucht.

 

Was passiert, wenn Sie eine Entzündung an einem Implantat haben?

Als minimalinvasive und effektive Methode hat sich die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) etabliert. Die entzündungserregende Bakterien werden durch die photodynamische Therapie sofort und komplikationsfrei eliminiert.  Hierfür wird ein Softlaser eingesetzt. Nach der Entfernung der Keime durch den Softlaser kann sich wieder ein physiologisches, mikrobiologisches Milieu bilden.

 

Ist die Individualprophylaxe Ihrer Implantate unbedingt nötig?

Es ist wünschenswert, dass Implantat getragener Zahnersatz sich so natürlich für Sie anfühlt, dass Sie gar nicht daran denken müssen, dennoch dürfen Sie die Wichtigkeit und Regelmäßigkeit einer Zahnreinigung nicht vergessen.