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Knirschen - Eine spezielle Art der Stressbewältigung

Knirschen, in der Fachsprache auch Bruxismus genannt, geschieht meist nachts, tritt aber bei vielen Patienten auch tagsüber auf. Hierbei werden Ober- und Unterkieferzähne mit hoher Kraft gegeneinander gepresst und  geschoben. Der dabei entstehende Druck kann den normalen Kaudruck bis zu zehn-fach übersteigen. Hinweise, die auf diese sogenannte „Parafunktionen“ deuten, sind Hartsubstanzdefekte der Zähne, oft als Schlifffacetten auf den Kauflächen zu erkennen, oder Zahn- und Kiefergelenkbeschwerden. Aber auch Kopf- und Nackenschmerzen, angespannte und vergrößerte Kaumuskeln, Ohrenschmerzen oder ein Tinnitus können die Folgen von Knirschen sein. Durch die Überbelastung kann es jedoch auch zu Rissen im Zahnschmelz bis hin zu Frakturen der Zähne kommen.

Einerseits können Zahnrestaurationen wie beispielsweise Kronen, Brücken oder Füllungen, aber auch Zahnfehlstellungen die Ursache für Ihr Knirschen sein. Bei einer Erstuntersuchung können wir untersuchen ob Ihre Zähne selbst die Ursache für das Knirschen sein können. Gegebenenfalls können Zahnrestaurationen optimiert werden.

 

Die häufigste Ursache für den Bruxismus ist aber eine Art der Stressbewältigung und tritt speziell in der Traumphase des Schlafens auf. Des Weiteren können  Schlafstörungen, Ängste, Alkohol und Rauchen Einfluss auf den Schlaf nehmen und ebenfalls Ursachen für das nächtliche Knirschen sein.

Wichtig für Sie als Patient ist, die ersten Anzeichen, die auf ein Knirschen hindeuten, ernst zu nehmen und sich von uns beraten zu lassen.

 

Als Schutz für Ihre Zähne kann für Sie eine „Knirscherschiene“ aus durchsichtigem Kunststoff angefertigt werden. Hierfür wird von Ihrem Ober- und Unterkiefer eine Abformung gemacht und daraufhin in einem zahntechnischen Labor eine für Sie individuell angepasste Schiene hergestellt. Bei einem zweiten Temin wird diese eingesetzt und gegebenenfalls nochmal angepasst. Die Kontaktpunkte zwischen Ober- und Unterkieferzähnen werden bei regelmäßigen Nachsorgeterminen überprüft. Die Schiene sollte jede Nacht getragen werden, um weitere Folgeschäden, wie beispielsweise Kiefergelenkerkrankungen, zu vermeiden. Zu allen weiteren Zahnarztterminen bitten wir Sie, die Schiene mitzubringen, damit sie gegebenenfalls nach der Behandlung angepasst werden kann.